Akt 3: Alles zusammen – Zwei Stellen mit vierfachem Kontrapunkt

Nachdem nun verschiedene Stretta-Kanons und Kombinationsmöglichkeiten gezeigt wurde, zeigen die beiden folgenden Abbildungen nun noch den Gerüstsatz von zwei Passagen im Stück, an denen sich die soggetti stark verdichten.

Die freie Kombinatorik der Elemente, die auf der Basis des Intervallsatzes und der Stretta-Kanons möglich ist, lässt sich hier gut beobachten. Monteverdi nutzt diese Beschaffenheit, um den Satz kaleidoskopartig immer wieder anders zu schichten.

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Normalität

Im Vergleich zu monodischen Stücken und auch im Verhältnis zur Raffinesse des Kontrapunkts gibt es einige weitere Elemente, die Monteverdi vielleicht auch bewusst schlicht und im positiven Sinne konventionell hält.

Zum Einen sind dies die Kadenzen. Entgegen der chromatischen Farben die innerhalb von Phrasen das Stück berückend schön machen, sind die Kadenzpunkte die traditionellen der Tonart also des dorischen Modus.

Die andere Konvention ist eben der dorische Modus, der immer wieder charakteristisch durchkommt und die Melodielinien bestimmt.